Gerne möchten wir Ihnen hier die drei Gewinner des diesjährigen Bayerischen Innovationspreises Gesundheitstelematik und des Sonderpreises vorstellen.
DatabasE-assiSted Therapy decIsioN support System
Dr. Arnfin Bergmann
Managing Director, NeuroTransData GmbH, Neuburg
Betrachtet man die Situation in der Multiplen Sklerose heutzutage, sind die Therapieentscheidungen derzeit hauptsächlich vom Fachwissen und auch vom „Bauchgefühl“ des jeweiligen Arztes abhängig.
Mit dem heute verfügbaren medizinischen Wissen und den innovativen Technologien ist dieser „trial and error“ Ansatz bei der Therapiewahl nicht mehr zeitgemäß. Gleichzeitig haben die Patienten den
Wunsch, eine zweite Meinung einzuholen und auf Basis der Erfahrungen anderer Patienten zu eruieren, welche Therapie für sie die optimale Behandlung darstellt. Therapieentscheidungen sollten daher
auf einer evidenzbasierten Therapieempfehlung beruhen, die die individuellen Charakteristika des Patienten vollumfänglich berücksichtigt. Der Arzt sollte hierzu von einem geeigneten System
unterstützt werden, welches das gesamte medizinische Wissen zur Erkrankung beinhaltet, auf den einzelnen Patienten individualisiert und dem Arzt auf Knopfdruck zur Verfügung stellt. Dies ist das
Konzept von DESTINY.
Aufbauend auf diesem Grundgedanken entwickelte das Ärztenetzwerk NTD ein umfangreiches Konzept, bis im Jahre 2017 DESTINY geboren war.
Heute beinhaltet DESTINY ein ganzes Set verschiedener Module zur Unterstützung der Ärzte und Patienten (u.a. Therapie-Optimierung, Arzneimittel-Wechselwirkungen, Prädiktion des Krankheitsverlaufs, Biomarker-Testungen, Patienten-Portal mit bidirektionalem Datenaustausch). Kernstück von DESTINY ist die NTD-Registerdatenbank, mit der sämtliche Module über Schnittstellen verbunden sind. Mit DESTINY konnte somit ein wertvolles Gesamtsystem zur Datenerfassung und Datenverarbeitung geschaffen werden, welches Arzt und Patient im Behandlungsprozess unterstützt und die Beschleunigung und Steigerung des Behandlungserfolgs ermöglicht.
Ihr digitaler Gesundheits- und Notfallassistent für mobile Endgeräte
Aleksandra Patz
Co-founder, Marketing und Kommunikation bei Qolware GmbH, München
Ein instabiler Gesundheitszustand wirkt sich meist sehr belastend auf die Lebensqualität der Betroffenen sowie deren Angehörigen aus. Oft fällt es Menschen mit chronischen Erkrankungen,
oder auch gesundheitlich fragilen Senioren schwer, ihren Alltag aktiv und selbstbestimmt zu gestalten, ohne das Gefühl der Sicherheit aufzugeben, sich zu wenig zu betätigen oder im Gegenteil sich
zu überfordern. Trotz der Vielfalt an Hightech Notfall- und Trackingsystemen, ist die tatsächliche Nutzung und Akzeptanz solcher Systeme unglaublich gering da es sich entweder um
Performance-orientierte Lifestyle Produkte handelt oder sie als sehr stigmatisierend empfunden werden.
Basierend auf diesen Erkenntnissen hat es sich unser Team zum Ziel gesetzt, eine digitale Lösung zu entwickeln, die Senioren und chronischen Patienten darin
unterstützt, sich im Alltag sicher und geschützt genug zu fühlen um einen aktiven und selbstbestimmten Lebensstil aufrecht zu erhalten sowie ihren Gesundheitszustand zu verstehen und dessen
Veränderungen zu erkennen. So ist die LOLA App entstanden – die erste mobile Applikation, welche handelsübliche Smartwatches und Smartphones in einen mobilen und personalisierten Notfall- und
Gesundheitsassistenten verwandelt. Die App erfasst unter anderem Sensordaten der Geräte und transformiert diese in Einblicke über die Entwicklung der persönlichen Gesundheit. Diese Übersicht
ermöglicht es den Betroffenen sowie ihren Angehörigen, bestimmet Veränderungen frühzeitig zu erkennen und den direkten Impact von Maßnahmen motivierend mitzubekommen. Des Weiteren unterstützt die
LOLA App durch die automatische Erkennung von Notfallsituationen, wie zum Beispiel Stürze, oder auch durch die Lokalisierungs-Funktion das Gefühl der Sicherheit sowohl im eigenen Zuhause als auch
außerhalb. Außerdem bietet die App auch Unterstützung bei alltäglichen Aktionen wie zum Beispiel Erinnerungen zur Medikamenteneinnahme.
Weitere Informationen unter: www.lola-health.com
Digitale Infrastruktur für Arzneimittelsicherheit
Philipp Nägelein
Co-Founder, CFO, MEDIKURA Digital Health GmbH, München
MEDIKURA digitalisiert die Arzneimittelsicherheit. Genauer gesagt entwickeln wir Software-Lösungen zur strukturierten Erfassung, Bearbeitung und Analyse von
unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW). Die Besonderheit dabei: wir bieten eine Branchen-Gesamtlösung an, die Patienten, Ärzte und Pharmahersteller miteinander verbindet.
Kern unserer Prozessinnovation ist ein multidirektionaler Kommunikationskanal für betroffene Patienten hin zum behandelnden Arzt sowie der Abteilung für
Arzneimittelsicherheit des betroffenen Pharmaherstellers. Wir stellen also eine gesamtheitliche digitale Schnittstellenlösung für alle beteiligten Parteien - Patienten, Ärzte und Pharmahersteller
- bereit.
Unser Geschäftsmodell richtet sich an Pharmahersteller, die durch die Nutzung unserer Plattform (Software-as-a-Service) nicht nur Zeit- und Kostenersparnisse von
über 50% bei der Bearbeitung von UAW-Meldungen realisieren können, sondern auch langfristig von effizienterem Risikomonitoring und höherer Datenqualität profitieren. Ärzte profitieren mit unserer
Lösung durch eine Zeitersparnis von bis zu 95%, unmittelbare Kenntnisnahme bei vermuteten UAW von Patienten, sowie eine verbesserte Entscheidungsgrundlage bei der zukünftigen Verschreibung von
Medikamenten. Patienten bieten wir umfassende, verifizierte Informationen zu UAW und einen unkomplizierten Meldeprozess. Somit eröffnen wir einen bequemen, leicht verständlichen Weg von Experten
Feedback zu ihrer Meldung zu erhalten - und dabei gleichzeitig die Datenbasis für zukünftige Verschreibungen zu verbessern.
https://www.medikura.com